1.1.2011
Verband Region Rhein-Neckar tritt bundesweitem Demographie Netzwerk bei. Großer Demografiekongress für Herbst 2012 angekündigt
Der Demografische Wandel wird die Gesellschaft in ihren Grundfesten verändern. Diese Tatsache dürfte aufgrund schwächerer Geburtenjahrgänge, voranschreitender Alterung der Bevölkerung, diverser Wanderungsströme und der sich vervielfältigenden Lebensformen nicht aufzuhalten sein. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung entstand in der jüngeren Vergangenheit eine vielschichtige gesellschaftliche Bewegung, welche die einschneidenden Veränderungen abfedern und die neuen Chancen nutzen will.
Konkret geht es dabei z.B. um Themen wie altersgerechte Wohnanpassung, behindertengerechte Gestaltung öffentlicher Räume, Verbesserung von Nahverkehr oder Maßnahmen gegen die Vereinsamung Hochbetagter. Im Kontext der Arbeitswelt geht es außerdem um die Einstellung der Unternehmen zu älteren Kolleginnen und Kollegen, die Gewinnung von Fach- und Führungskräften oder die Integration von jungen Talenten in neue Arbeitsmärkte.
In der Metropolregion Rhein-Neckar haben sich die zahlreichen auf diesem Gebiet aktiven Institutionen, Organisationen, Unternehmen und Kommunen in der „Regionalstrategie Demografischer Wandel“ zusammengeschlossen. Innerhalb dieser Initiative tauschen sich seit dem ersten Januar 2008 Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über die aktuellen Entwicklungen und entsprechende Maßnahmen aus und initiieren gemeinsam Projekte für die Region. Träger ist der Verband Region Rhein-Neckar. Auf Bundesebene agiert in ähnlicher Weise „Das Demographie Netzwerk (ddn)“.
In diesem Netzwerk arbeiten Unternehmen bundesweit zusammen, um sich gemeinsam den Fragen des demografischen Wandels zu stellen. Gefördert wird das gemeinnützige Netzwerk vom Bundesarbeitsministerium. Neben zahlreichen Facharbeitsgruppen gibt es so genannte Regionalgruppen, die die Zusammenarbeit vor Ort vorantreiben. Unter ihnen ist die ddn Regionalgruppe der Metropolregion Rhein-Neckar besonders aktiv und hat sich längst als ‚Unternehmens-Arm‘ der Regionalstrategie etabliert. Um die hervorragende Zusammenarbeit auf eine dauerhafte Grundlage zu stellen, trat nun der Verband dem „Demographie Netzwerk (ddn)“ bei.
„Wir haben dadurch die Möglichkeit, die beeindruckende Fachkompetenz des ddn direkt zu nutzen und können an zahlreichen Stellen Synergieeffekte erzielen“,
so die Verbandsvorsitzende Dr. Eva Lohse. Im Weiteren lobte sie die Entwicklung des Querschnittsnetzwerks RDW und betonte die Bedeutung der Netzwerkstruktur in der Metropolregion insgesamt, ohne die das Projekt RDW wesentlich schwieriger zu realisieren gewesen wäre.
Für den ddn Bundesverband sprach Bundesvorstandsmitglied Dr. Natalie Lotzmann von der SAP AG. Sie zeigte sich hoch erfreut über die Kooperationsbereitschaft des Verbandes und stellte fest: „Die Metropolregion Rhein-Neckar ist mit ihrem integrierten Ansatz zur Gestaltung des demografischen Wandels deutschlandweit führend. Der ddn wird von dieser Arbeit profitieren.“ Der Direktor des Verbandes Ralph Schlusche, kraft Amtes Vorsitzender des Lenkungskreises der Regionalstrategie, äußerte sich zu den konkreten Daten und den daraus resultierenden Chancen und Herausforderungen für die Region Rhein-Neckar. „Wir haben eine sehr heterogene Entwicklung. Es gibt Gemeinden, die noch wachsen, andere, die schon rapide schrumpfen. Wir müssen Ansprechpartner für alle sein.“
Als konkrete Beispiele nannte er die Herausforderungen der Daseinsvorsorge, die zunehmenden Leerstände in Stadt- und Ortskernen und den höheren Druck zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Bernhard Rettler, Personalleiter der Hutchinson GmbH, agiert seit Frühjahr 2010 als Koordinator der ddn Regionalgruppe Rhein-Neckar. Er betonte, dass bereits über 70 Unternehmen aller Größenordnungen engagiert mitarbeiten und nannte die Fragen von Lebensarbeitszeiten, Pflegezeiten und vieles mehr als Themen seines Teams.
Geschäftsführer der Regionalstrategie und somit eine Art Chefkoordinator ist Frank Burkard, Referent für Öffentlichkeitarbeit und Regionalentwicklung im Verband. Er erläuterte die interne Struktur der Regionalstrategie und betonte den Fokus auf kleine und mittlere Gemeinden und Unternehmen. Interessenten verwies er auf das regelmäßig, jeden ersten Mittwoch im Monat um 15:00 Uhr bei der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, stattfindende Regionalgespräch. Außerdem kündigte er für den Herbst 2012 einen großen Demografiekongress in der Region an, den das Demographie Netzwerk mitgestalten wird.
Das derzeit wichtigste Projekt der RDW „Beschäftigungsfähig-Demografiefit-Zukuftssicher“ wird von Referentin Maren Schmidt geleitet. Mit diesem Projekt möchte die Regionalstrategie den Wissenstransfer zwischen Unternehmen zum Umgang mit dem demografischen Wandel unterstützen. Kernthemen sind dabei das Betriebliche Gesundheitsmanagement sowie das Kompetenz- und Wissensmanagement. Kurzentschlossene Unternehmen der Größenordnung von 50 – 500 Mitarbeitern haben noch bis Anfang April die Möglichkeit ihr Interesse zu bekunden.
Beteiligte Organisationen & Unternehmen
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