19.7.2024
Pionierarbeit in Sachen Nachhaltigkeit: Metropolregion Rhein-Neckar verabschiedet ersten Voluntary Local Review (VLR) – Übergabe bei den Vereinten Nationen in New York
Die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) setzt einen Meilenstein in Sachen Nachhaltigkeit und internationale Vernetzung. Als erste Europäische Metropolregion Deutschlands hat die Region Rhein-Neckar einen Voluntary Local Review (VLR) erstellt und verabschiedet. Dieser freiwillige Nachhaltigkeitsbericht, der die Fortschritte der Region bei der Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) dokumentiert, wurde am 17. Juli 2024 offiziell an die Vereinten Nationen übergeben.
Der Verbandsvorsitzende Stefan Dallinger und Verbandsdirektor Ralph Schlusche haben den Bericht im Rahmen des Hochrangigen Politischen Forums zu nachhaltiger Entwicklung (High-level Political Forum on Sustainable Development, HLPF) an Dr. Shipra Narang Suri, Chief, Urban Practices Branch, UN-Habitat, überreicht. „Wir sind stolz darauf, die erste Metropolregion in Deutschland zu sein, die einen solchen freiwilligen Nachhaltigkeitsbericht erstellt hat", unterstreicht Stefan Dallinger, „Dies zeigt unser starkes Engagement für nachhaltige Entwicklung und unsere Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und transparent über unsere Fortschritte zu berichten. Wir sind ebenso stolz darauf, dass wir auf Einladung der Bundesregierung Teil der deutschen Delegation sein durften, um den Bericht persönlich zur UN zu tragen.“
Shipra Narang Suri zeigte sich hoch erfreut über den Bericht und dankte der Metropolregion Rhein-Neckar. Besonderes Lob sprach sie dem Prozess aus, der mit dem Aufbau eines Nachhaltigkeitsmonitorings leicht skalierbar ist und so großes Potential bei der Einbindung weiterer Kommunen hat. Die regionale Ebene sei sehr entscheidend für den Erfolg der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele, daher ermutigte sie die Metropolregion Rhein-Neckar, den eingeschlagenen, vorbildhaften Weg weiter zu verfolgen.
Auch im Rahmen des offiziellen Side-Events der deutschen Bundesregierung zum HLPF stellten Stefan Dallinger und Ralph Schlusche den Nachhaltigkeitsbericht der Metropolregion Rhein-Neckar vor. Die deutsche Delegation und die internationalen Gäste rund um die Gastgeberinnen Dr. Bettina Hoffmann, Parlamentarische Staatssekretärin BMUV, Dr. Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin BMZ und Claudia Müller, Parlamentarische Staatssekretärin BMEL, waren begeistert vom Engagement und der Vorreiterrolle Rhein-Neckars.
Mit der Veröffentlichung des Nachhaltigkeitsberichtes erfüllt die Metropolregion Rhein-Neckar auch eine der zentralen Empfehlungen des Abschlussberichtes "A territorial approach to the Sustainable Development Goals in Rhine-Neckar“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development, OECD) aus dem Januar 2023. Darin betont die OECD, wie wichtig es ist, dass Regionen ihre Fortschritte bei der Erreichung der SDGs systematisch überwachen und darüber berichten. Ralph Schlusche erläutert: „Durch die Teilnahme am OECD-Projekt und den aktiven Austausch in der OECD-Community haben wir wertvolle Einblicke und Unterstützung erhalten, die es uns ermöglicht haben, diesen Meilenstein zu erreichen. Der jetzt erstellte Nachhaltigkeitsbericht ist nicht nur ein Bericht, sondern ein wichtiges Instrument für die Ausrichtung unserer regionalen Projekte. Er vernetzt uns zudem weltweit mit anderen Kommunen und Regionen. Viele der globalen Herausforderungen können nur auf oder mit der regionalen und kommunalen Ebene gelöst werden."
Der erste Nachhaltigkeitsbericht der Metropolregion Rhein-Neckar stellt nicht nur den Start in ein regionales Berichtswesen dar, sondern integriert die Region auch aktiv in die internationale Gemeinschaft der nachhaltigen Städte und Regionen auf der UN-Plattform. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für den Austausch von Best Practices und die Zusammenarbeit mit anderen Regionen weltweit. Ferner unterstreicht die Metropolregion Rhein-Neckar ihr Bekenntnis zu den globalen Nachhaltigkeitszielen und setzt ein deutliches Zeichen für die Bedeutung regionaler Beiträge zur Erreichung der weltweiten Nachhaltigkeitsziele. „Dem Bericht liegen viele Indikatoren und Daten zugrunde sowie entsprechende Maßnahmen und Projekte“, erläutert Boris Schmitt, der als Leiter des Regionalmanagements für das Thema in der Metropolregion Rhein-Neckar verantwortlich zeichnet. „Wir freuen uns, dass der Bericht so positives Feedback bekommt und ich danke allen, die an der Entstehung mitgewirkt haben! Wir wollen nun den Prozess der Erstellung des Nachhaltigkeitsberichtes evaluieren, um dann diese Erkenntnisse in die Fortschreibung des Berichts einfließen lassen zu können.“
Der Voluntary Local Review ist erreichbar unter: www.m-r-n.com/publikationen
Hintergrundinformationen
Zum Voluntary Local Review (VLR)
Ein Voluntary Local Review (VLR) ist ein freiwilliger Nachhaltigkeitsbericht, den Städte, Gemeinden und Regionen erstellen, um ihre Fortschritte bei der Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele zu dokumentieren und zu bewerten, ohne an formale Vorgaben gebunden zu sein. Die Erstellung eines VLR ermöglicht es Kommunen, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen systematisch zu erfassen, zu analysieren und international sichtbar zu machen.
Die Erstellung des VLR der Metropolregion Rhein-Neckar geht auf einen Beschluss des Ausschusses für Regionalentwicklung und Regionalmanagement im November 2022 zurück. Der fertige Bericht wurde dann am 21. Juni 2024 von ebendiesem beschlossen. In dem Bericht dokumentiert und analysiert die MRN die Anstrengungen und Erfolge im Kontext der Nachhaltigkeit. Dabei werden insbesondere die Bereiche Bildung, Energie, Stadt- und Regionalentwicklung, Konsum und Produktion sowie Umwelt- und Klimaschutz betrachtet. Der VLR bietet eine transparente und datenbasierte Übersicht über die aktuellen Herausforderungen und Fortschritte und dient als Grundlage für zukünftige Maßnahmen und Strategien in der Region Rhein-Neckar.
Zum High Level Political Forum (HLPF)
Eines der zentralen Ergebnisse der Konferenz der Vereinten Nationen für Nachhaltige Entwicklung Rio+20 war der Beschluss zur Schaffung eines „Hochrangigen Politischen Forums zu nachhaltiger Entwicklung“ (High-level Political Forum on Sustainable Development, HLPF), dass die UN-Nachhaltigkeitskommission (CSD) ersetzt. Demnach übernimmt das HLPF als intergouvernementales Gremium mit universeller Teilnahme aller UN-Mitgliedstaaten innerhalb der Vereinten Nationen die Führung in Fragen nachhaltiger Entwicklung.
Das HLPF 2024 findet unter dem Motto „Stärkung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und Beseitigung der Armut in Zeiten multipler Krisen: Die wirksame Umsetzung nachhaltiger, widerstandsfähiger und innovativer Lösungen“ statt. Dabei werden SDG 1 (Keine Armut), SDG 2 (Kein Hunger), SDG 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz), SDG 16 (Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen) sowie SDG 17 (Partnerschaften) einer eingehenden Prüfung unterzogen.